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Hohe Bau- und Energiekosten führen zu Herausforderungen in der Baubranche

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Die Versicherungswirtschaft im Bereich der Bauleistungs- und kombinierten Bauversicherung steht vor zahlreichen Herausforderungen. So gilt es insbesondere, für Themen wie Bauvorhaben in Holz-Hybrid-Bauweise (Stichwort ESG) und IPA (Integrierte Projektabwicklung) Lösungen aufzuzeigen. Darüber hinaus bereiten den Versicherern die gestiegenen Energiekosten und Beschaffungskosten für Baustoffe Sorgen. 
 

Holz-Hybrid-Bauvorhaben 

Neubauvorhaben werden immer häufiger mit nachhaltigen Baustoffen errichtet. Insbesondere Holz nimmt hier eine wichtige Rolle ein, um Bauvorhaben umweltfreundlicher zu errichten und einen kleineren CO2-Fußabdruck zu hinterlassen.

Auch wenn nahezu alle Versicherer das Thema ESG unterstützen und vorantreiben, so werden Holz-Hybrid-Bauvorhaben im Underwriting der Versicherer meist dennoch sehr kritisch bewertet. Dies ist im Wesentlichen darin begründet, dass das Schadenpotenzial bei Holz-Hybrid-Bauvorhaben ungleich höher ist als bei der konventionellen Massivbauweise. Allen voran Nässeschäden durch Niederschläge oder undichte Leitungswasserrohre sind Schadentreiber und verursachen vier- bis fünfmal so hohe Schäden wie bei der konventionellen Bauweise. 

Die Versicherer begegnen dieser Herausforderung sehr uneinheitlich. Die Palette reicht von höheren Prämien über deutlich erhöhte Selbstbehalte für Nässeschäden bis hin zu zahlreichen Obliegenheiten in Form von präventiven Schutzmaßnahmen, die es einzuhalten gilt. 


Integrierte Projektabwicklung (IPA) 

IPA-Vertragsmodelle haben sich vor Jahren bereits in den USA bewährt und erfreuen sich seit geraumer Zeit auch in Deutschland und Österreich immer größerer Beliebtheit. 

Eines der Kernprobleme, warum Bauvorhaben häufig nicht im Budget beziehungsweise nicht in der vorgegebenen Zeit realisiert werden, ist die mangelnde Kommunikation und Kooperation aller am Bau beteiligten Akteure. Insbesondere die Vielschichtigkeit der Baubeteiligten ist häufig sehr intransparent, da es regelmäßig zahlreiche nachgeschaltete Subunternehmer gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass jede Partei ausschließlich ihr eigenes Interesse verfolgt und der Erfolg für das Gesamtprojekt daher nicht im Mittelpunkt steht. 



Bauvorhaben werden zunehmend komplexer.


Genau an der Stelle setzen IPA-Vertragsmodelle an. Sie sehen vor, dass alle Akteure am Bau sich zur Zusammenarbeit verpflichten und das gemeinsame Ziel verfolgen, das Bauvorhaben abgestimmt und mängelfrei im vorgegebenen Budget und Zeitrahmen zu errichten. Durch diesen Kooperationsgedanken werden häufig Kosteneinsparungen erzielt, die anschließend als zusätzliche Vergütung an die Baubeteiligten ausgeschüttet werden. 

Ein solcher IPA-Vertrag sieht regelmäßig komplexe Haftungsregelungen vor, die in aller Regel nur in Form einer kombinierten Bauversicherung adäquat unter Versicherungsschutz gestellt werden können. Hierbei gilt es stets, den Versicherungsschutz individuell auf den IPA-Vertrag abzustimmen und damit alle Baubeteiligten schnittstellenfrei über einen einzigen Versicherungsvertrag abzusichern. 
 

Marktentwicklung 2023/24 

Weiterhin hohe Bau- und Energiekosten, insbesondere durch Fachkräftemangel und Inflation getrieben, sorgen für deutlich erhöhte Schadenregulierungskosten bei den Versicherern. In Kombination mit einem zunehmenden Aufwand für Planungsschäden schlagen sich diese Steigerungen seit geraumer Zeit in höheren Prämien nieder. Gleichzeitig reduzieren einzelne Marktteilnehmende ihre Zeichnungsquoten. Dadurch müssen häufig preislich unattraktive Versicherer im Konsortium mitberücksichtigt werden, was zu einer erhöhten Gesamtprämie führt. 


Fazit 

Komplexer werdende Bauvorhaben wie beispielsweise die Holz-Hybrid-Bauweise erfordern beim Versicherungsmakler zunehmend eine technische Expertise, um auf Augenhöhe mit den Versicherern in Dialoge einzusteigen und damit das bestmögliche Ergebnis für den Kunden zu erzielen. Neue Bauvertragsmodelle, allen voran IPA-Verträge, erfordern ein hohes Know-how auf Seiten des Versicherungsmaklers, um Haftungsregelungen und Gefahrtragungen auf ein adäquates Versicherungskonzept zu übertragen. Um der Marktverhärtung zu begegnen, stellen wir nicht nur das notwendige Spezialwissen, sondern auch die Einkaufsmacht der gesamten Unternehmensgruppe zur Verfügung, um auch künftig konditionell beste Versicherungskonzepte für Sie aus dem Markt zu erhalten.  

 

Gerne stehen wir für Ihre Fragen zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an.

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