Kredit/Finanzierung

Leasing: Ein zukunftsfähiges Finanzierungsinstrument und seine Auswirkungen

Vor allem bei bankunabhängigen Leasinggesellschaften sind den Gestaltungsmöglichkeiten der Verträge kaum Grenzen gesetzt

Aktuelle Situation: COVID-19-Pandemie, steigende Rohstoffpreise und höhere Zinsen – alle diese Begriffe sind uns in den letzten Wochen und Monaten fast täglich über das Smartphone oder über andere Medien ins Auge gestochen. Dem hauptsächlich bankenfinanzierten deutschen Mittelstand dürfte diese Situation Sorgen bereiten, denn all diese Begriffe sind mit dem Bedarf nach zusätzlicher Liquidität und mit höheren Kosten verbunden. Die Hausbanken sind aber durch Basel III in der Kreditvergabe begrenzt und können größeren Liquiditätsbedarf nur selten decken.

Gut, dass es hier für Unternehmen verschiedene Möglichkeiten gibt, die Risiken kalkulierbarer zu machen. Eine davon ist das längst bekannte, aber trotzdem sehr zukunftsträchtige Finanzierungsinstrument Leasing. Eine kalkulierbare monatliche Belastung und eine lange Laufzeit wirken den Risiken entgegen. 

Leasingarten

Weitere Flexibilität ergibt sich beim klassischen Leasing in der Amortisationsart. Man unterscheidet zwischen Vollamortisationsleasing und Teilamortisationsleasing.

Beim Vollamortisationsleasing werden innerhalb der vereinbarten Laufzeit die Anschaffungskosten des Leasinggegenstandes und die Finanzierungskosten vollständig bezahlt. Es erfolgt jedoch kein Eigentumsübergang. Am Ende der Laufzeit kann der Leasingnehmer das Objekt ohne Weiteres zurückgeben, erwerben oder weiterhin mieten.

Der Teilamortisationsvertrag ist eine Leasingart, bei der die Leasingzahlungen nur auf einen Teil der Anschaffungskosten geleistet werden. Kalkulatorisch verbleibt ein nicht durch Raten gedeckter Restwert. Vorteil dieser Leasingart sind vergleichsweise niedrige Raten.

Häufig wird auch der Mietkauf als Leasing ausgewiesen – zu Unrecht, da hierbei gravierende Unterschiede zum Leasing existieren: So muss zum Beispiel der Mietkauf selbst bilanziert werden. Beim Leasing hingegen bilanziert der Leasinggeber. Somit bietet Leasing die Möglichkeit, die eigene Bilanz kurz zu halten, ohne Abstriche im Maschinenpark hinnehmen zu müssen.  

Leasingende

Bereits bei Abschluss eines Leasingvertrages sollte man an dessen Ende denken. Soll das Leasingobjekt – zum Beispiel ein Investitionsgut – zurückgegeben, weiter genutzt oder gekauft werden? Alle Möglichkeiten sind denkbar. Beim Mietkauf hingegen geht das juristische und wirtschaftliche Eigentum mit Zahlung der letzten Rate in der Regel vollends an den Mietkaufnehmer über.

„Pay as you earn“

In Verbindung mit Leasing taucht immer häufiger das Prinzip „Pay as you earn“ auf. Es birgt für Unternehmen den großen Vorteil, dass sich das durch Leasing finanzierte Objekt durch die Ausgestaltung quasi von selbst trägt. Demnach muss für die Investition in eine Maschine, in IT- oder Medizintechnik kein Eigenkapital eingesetzt werden. Die Leasingraten werden direkt aus den Erträgen, welche das geleaste Objekt erwirtschaftet, gezahlt.

Fazit: Vor allem bei bankunabhängigen Leasinggesellschaften sind den Gestaltungsmöglichkeiten der Verträge kaum Grenzen gesetzt. Da gibt es beispielsweise Ballonraten, mietfreie Vorlaufzeiten oder Stückzahlleasing; bei letzterem orientiert sich die Leasingrate nach produzierten Stücken eines Gutes, ihre Höhe ist somit direkt an den Umsatz gekoppelt.

Oftmals ist es lukrativer, die eigenen Linien bei bisherigen Instituten unberührt zu lassen und Investitionsvorhaben mit neuen Partnern und attraktiveren Konditionen umzusetzen.

Vendorenleasing: Holen Sie Ihre Kunden mit ins Boot

Leasing muss nicht nur zur Finanzierung von eigenen Investitionen, sondern kann auch als absatzunterstützendes Instrument verwendet werden. Was im Automobilsektor seit Jahren Standard ist, wird in immer mehr Branchen praktiziert.

Sind Sie beispielsweise Händler von mobilen Gütern oder stellen diese selbst her (Metall- oder Holzbearbeitungsmaschinen, Kaffeemaschinen, Hard- und Software oder andere Produktionsmaschinen etc.), dann muss Ihr Angebot nicht nur einen Komplettpreis beinhalten, sondern kann auch über ein Ratenzahlungsmodell vertrieben werden. Um dies für die Kunden finanzierbar zu machen, lässt sich das sogenannte Vendorenleasing-System aufbauen, dem in der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt sind. Vor allem dann, wenn nicht nur die Lieferung der Maschine, sondern auch eine Servicekomponente Vertragsbestandteil werden soll.

Vorteile von Leasing

Vor allem in Zeiten, in denen eine effektive Produktion die Wirtschaftlichkeit erhöht, wird es immer wichtiger, auf einen stets aktuellen und modernen Fuhr-, beziehungsweise Maschinenpark zurückgreifen zu können. Nach der ursprünglichen Leasingdauer können neue Objekte zu meist identischen Konditionen geleast werden.

Auch die steuerlichen Vorteile des Leasings sollten nicht außer Acht gelassen werden. Das heißt, Sie können die Leasingkosten als Betriebsausgabe absetzen und reduzieren dadurch Ihre Steuerlast.

Weiterhin ist es beim Leasing nicht zwingend nötig, Eigenkapital einzubringen – es sei denn, dies ist vom Leasinggeber explizit in Form einer Anzahlung oder Sonderzahlung gewünscht. 

Aufgrund der Festschreibung der Leasingrate über mehrere Jahre hinweg sind Schwankungen auf dem Zins- und Finanzmarkt zu vernachlässigen. 

Je nach Ausgestaltung der Leasingverträge werden auch typische Covenants bei Banken nicht verletzt, da Leasingraten nicht beim Zinsaufwand, sondern bei den sonstigen Kosten verbucht werden können.

Leasing muss passen – wir beraten Sie gern

Struktur, Vertragskonstellation und Konditionen – alle Komponenten müssen an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Das Team von Ecclesia Credit berät Sie bei allen Fragen des Leasings – egal ob Sie für sich selbst eine Investitionsfinanzierung suchen oder Leasing als absatzförderndes Instrument nutzen wollen.  

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

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