Transport/Verkehrshaftung
Der Transportversicherungsmarkt zeigt sich weitgehend entspannt
Der deutsche Transportversicherungsmarkt ist aufgrund von Überkapazitäten für gute Risiken weiterhin als weich zu beurteilen. Dies führt häufig zu einer Zeichnung unter den Bedarfsprämien, insbesondere unter Berücksichtigung statistischer Schadeneintrittswahrscheinlichkeiten.
Wiederkehrend sind Portfoliobereinigungen bei vereinzelten Versicherern zu beobachten. Häufig liegt der Grund dafür in der oben beschriebenen praktizierten Prämienfindungspolitik, die sich im Schadenfall in den betroffenen Risikosegmenten spürbar negativ niederschlagen kann.
Das von den Mitgliedern des GDV zuletzt gemeldete Prämienvolumen zur Warenversicherung (Stand 05/2018) beträgt für das Jahr 2017 rund 503 Millionen Euro. Die Schadenquote beläuft sich hierbei auf rund 80 Prozent einschließlich reservierter Schäden. Die Großschäden schlagen hierbei mit rund 27 Prozentpunkten zu Buche.
Die deutschen Transportversicherer wurden im Jahr 2018 den bislang vorliegenden Informationen nach nicht wesentlich durch Großschadenereignisse belastet, so dass mit einer Veränderung der Marktsituation nicht zu rechnen ist. Eine genaue Prognose zur Markttendenz kann aber erst im zweiten Halbjahr vorgenommen werden.
Der Markt der Verkehrshaftungsversicherung in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr nicht wesentlich verändert. Die Risikoträger sind stets auf ein ausgewogenes Niveau zwischen Prämien und Schaden ausgerichtet. Zwischen den Versicherern sind unwesentliche Verschiebungen festzustellen. Es gibt vereinzelte Marktteilnehmer, die versuchen, sich durch innovative Deckungskonzepte vom Wettbewerb abzuheben.
Rund 216 Millionen Euro Prämienvolumen zur Verkehrshaftungsversicherung haben die Mitglieder des GDV für das Jahr 2017 zuletzt gemeldet (Stand 05/2018). Die Schadenquote beträgt hierbei rund 78 Prozent einschließlich reservierter Schäden. Die Großschäden beeinflussen die vorgenannte Quote mit rund 22 Prozentpunkten.
Im angelsächsischen Markt, überwiegend bei verschiedenen Syndikaten des Lloyd’s Market, stellt sich die Marktsituation weniger positiv dar. Durch große Schadenereignisse, wie beispielsweise den Brand einer Luxusyacht auf der Lürssen-Werft in Bremen, und diverse Naturereignisse (die Hurrikans „Michael“ und „Florence“ oder die Taifune „Mangkhut“ und „Jebi“) wurde die bis dahin praktizierte „weiche“ Zeichnungspolitik abgestraft.
Eine nicht risikogerechte Prämienfindungs-Politik, insbesondere im Beteiligungsgeschäft, sowie eine sehr hohe Kostenquote haben dazu beigetragen, dass sich diverse Zeichnungsstellen aus der betroffenen Sparte oder sogar ganz aus dem Marktgeschehen zurückgezogen haben oder zurückziehen werden. Zudem zeigen sich nun klare Tendenzen, die ein Verhärten des Marktes sowie eine effizientere Kostenpolitik erwarten lassen. Die Signale aus dem Lloyd’s Market zum Renewal 2020 bleiben abzuwarten.
Der Lloyd’s Market war und wird auch in Zukunft für Spezialdeckungen für unsere Kunden ein wichtiger Marktplatz bleiben. Wir erwarten allerdings, dass sich zukünftig Verhandlungen über maßgeschneiderte Deckungskonzepte und Prämien je nach Anforderung beschwerlicher gestalten könnten.
Sanktionen bleiben weiterhin ein heißes Thema. Insbesondere Unternehmen, die über Niederlassungen und Assets im US-amerikanischen Raum verfügen, können sich im Konflikt zwischen der Beachtung der Sanktionen der Bundesrepublik Deutschland und der EU und den Sanktionen der Vereinigten Staaten von Amerika wiederfinden. Aus Vorsicht vor Strafmaßnahmen der USA kommt es vermehrt vor, dass Unternehmen Geschäfte vermeiden, die zwar nicht unter die Sanktionen der Bundesrepublik Deutschland oder der EU fallen, allerdings gegen die Sanktionen der USA verstoßen könnten. Es ist festzustellen, dass die Industrie der Beachtung der geltenden Sanktionen eine immer höhere Bedeutung beimisst.