Gebäude/Inventar/Vorräte
Digitale Gebäude-Analyse und nachhaltige Risikoabsicherung
Eine Stärke der Spezialplattform ist die exakte und effiziente Berechnung des Versicherungswertes von Gebäuden. Daniel Schaefer, Abteilungsleiter Produktmanagement Komposit, erklärt die Funktionen und Vorteile des hochmodernen Tools, das von den Ecclesia-Experten-Teams zur präzisen Gebäudewertermittlung und Risikobewertung verwendet wird. Durch die Eingabe der Adresse, die Verwendung eines 3D-Gebäudemodells – mit dem sich deutschlandweit etwa 57 Millionen Gebäude berechnen lassen – und Ausstattungsmerkmale kann der Wert eines Gebäudes digital ermittelt werden. Dies spart Zeit, erhöht die Genauigkeit der Wertermittlung und ist ein wichtiger Resilienz-Faktor, um nachhaltig Risiken abzusichern.
„Die Plattform verwendet die gleichen Wertansätze für Ausstattungsmerkmale und Sonderpositionen, die auch von dem Architektenteam in analogen Wertermittlungen verwendet werden. So können unterschiedliche Standardgebäude – wie Büro- und Verwaltungsgebäude von Logistik- und Industrieunternehmen – einfach und qualifiziert bewertet werden“, sagt Daniel Schaefer.
Gebäudewerte exakt ermitteln
Ein Hauptaspekt der Plattform ist die Gebäudewertermittlung. Das GIS-Projekt der Ecclesia Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit dem Münsteraner IT-Dienstleister con terra entwickelt. „Zuvor hat das Architektenteam die Gebäudeversicherungssummen ermittelt. Mit dem neuen System haben wir seit Sommer 2021 die Möglichkeit, diverse Standardgebäude vereinfacht von den Mitarbeitenden selbst bewerten lassen zu können und trotzdem exakte Ergebnisse zu erzielen“, erklärt der Produktmanagement-Experte. Für Komplexbauten steht nach wie vor das Team der Architekten für die Bewertung zur Verfügung. „Hiervon profitieren unsere Kunden und wir gemeinsam. Präzision ist der entscheidende Vorteil. Um unseren Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, war es elementar wichtig, von Profis ein eigenes System entwickeln zu lassen, dessen Herangehensweise exakt dem professionellen Vorgehen der Architekten entspricht.“
App vereinfacht Risikobewertung
Ein weiteres wichtiges Modul der Plattform ist die Risikobewertung. Denn die Versicherungsmärkte werden zunehmend restriktiver und komplexer. Risiken zu platzieren, gestaltet sich entsprechend schwieriger. Ausführliche Risikoinformationen sind immens wichtig. Daniel Schaefer: „Unsere Risikobewertungs-App ermöglicht es unseren Kunden, die entscheidenden Fragen zu ihren Gebäuden zu beantworten und eine individuelle Ecclesia-Risikoeinschätzung zu erhalten. Die Versicherer benötigen stetig mehr Risikoinformationen für die detaillierten Vertragsmodalitäten. Dementsprechend haben wir in unsere App einen Fragebogen zum unkomplizierten Ausfüllen als Service integriert.“
Die Fragen innerhalb der App dienen nicht nur der Risikobewertung, sondern auch der Sensibilisierung von Kunden. Fragen zu Präventionssystemen ermöglichen gezielte Gespräche und verbessern die Risikoqualität. Die Risikoinformationen werden in einem ABC-Cluster zusammengefasst, was eine ansprechende und strukturierte Darstellung des Portfolios und der Einzelrisiken ermöglicht. Der Dataroom für die volldigitale Ausschreibungsdarstellung bietet eine zentrale, sichere Umgebung für die Verwaltung und den Austausch von standortbezogenen Ausschreibungsdokumenten. Das verbessert die Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Kommunikation zwischen den Beteiligten, was Effizienz und Modernität in den Arbeitsprozessen fördert.
Schnittstellen für Standort-Risiken und Extremwetter-Ereignisse
Die GIS-Plattform integriert zudem verschiedene externe Datenquellen, um eine umfassende Bewertung zu ermöglichen. Daniel Schaefer: „Wir haben eine direkte Schnittstelle zu einer Rückversicherungsgesellschaft, um über mögliche standortbezogene Naturgefahren wie Flusshochwasser, Starkregen, Hagelschlag, aber auch Waldbrände unserer Kunden zu erfahren. Eine direkte Verlinkung zu einem Portal für Geo- und Wetterdaten gibt es ebenfalls. Die versicherungsmarktüblichen Daten der Hochwasser- und Starkregengefährdungsklasse können wir hier abfragen. Das ist auch für die frühzeitige Ermittlung von möglichen Waldbrandrisiken sehr interessant. Durch diese Integration können wir schnell und effizient auf relevante Versicherungsdaten zugreifen.“ Waldbrandschäden, ihre Auswirkungen und standortbedingte Risiken lassen sich exakt im Vorfeld analysieren und konkret ermitteln.
Zukünftige Entwicklungen
Das erfolgreiche System wird kontinuierlich weiterentwickelt. „Es wird in den kommenden Monaten und Jahren weitere Verbesserungen geben“, betont Daniel Schaefer. Die GIS-Plattform der Ecclesia Gruppe ist ein bedeutender Fortschritt in der digitalen Gebäudeversicherungssummenermittlung und Risikobewertung. Sie bietet eine präzise, effiziente und benutzerfreundliche Lösung, die sowohl den Kunden als auch den Versicherern zugutekommt.
Entscheidende Vorteile der Ecclesia GIS-Plattform im Überblick
- Digitale Gebäudewertermittlung: Die Plattform dient einer vollständigen digitalen Ermittlung des Versicherungswerts eines Gebäudes. Dieses System reduziert manuelle Fehler und beschleunigt den Bewertungsprozess erheblich.
- 3D-Gebäudemodell: Die Verwendung eines 3D-Gebäudemodells ermöglicht eine präzise und anschauliche Darstellung des Gebäudes und seiner Kubatur. Dies erhöht die Genauigkeit der Bewertung.
- Integration des Architektenwissens: Die Plattform integriert die Wertansätze für Ausstattungsmerkmale und Sonderpositionen, die auch von Architekten in der analogen Wertermittlung verwendet werden. Dies stellt sicher, dass die digitale Bewertung ebenso qualifiziert und zuverlässig ist.
- Vielseitigkeit: Mit der Plattform lässt sich eine Vielzahl von Standardgebäuden qualifiziert bewerten, von Altenheimen über Kindertagesstätten bis hin zu Büro- und Verwaltungsgebäuden. Entscheidender Vorteil der GIS-Plattform: Die Genauigkeit der Versicherungswerte im Vergleich zu vielen anderen Systemen dieser Art.