Kredit/Finanzierung

Frühzeitige Risikoanalyse und clevere Strategien

Kreditversicherungen als Sicherheit und Schutz vor schlechter Zahlungsmoral:

Der Experte Mark Sieber gibt hier Tipps.

 

Wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung geht, bleibt die Situation in Deutschland und international schwierig. Dies das erhöht das Geschäftsrisiko für Unternehmen und wirkt sich negativ auf die Zahlungsmoral aus. Mark Sieber, Head of Ecclesia Credit Multinational, befasst sich für unsere Kunden und Mandaten täglich intensiv mit dieser Problematik. Sein Team und er beraten und unterstützen Unternehmen wie die Industriekunden von deas bei deren Zielen dabei, ihre Kreditrisiken effektiv zu managen und damit ihre finanzielle Stabilität zu sichern.

Für unsere Leserinnen und Leser haben wir auch aktuelle Studien der Wirtschaftsauskunftei Creditreform sowie des Kreditversicherers Coface zu diesem Thema analysiert und deren Inhalte verständlich aufbereitet. 

„Die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland und Europa hat viele Unternehmen in eine prekäre Lage gebracht. Ein erwarteter Anstieg der Insolvenzen auf ca. 22.300 Stück, was einem Anstieg von etwa 25 Prozent im aktuellen Jahr in Deutschland – im Vergleich zum Vorjahr – entspricht, ist nicht nur alarmierend, sondern auch ein klares Indiz für die tiefgreifenden strukturellen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind“, erklärt Mark Sieber von Ecclesia Credit, dem gruppeninternen Spezialisten für Finanzierungen- und Absicherungen von Warenkrediten für die Maklerkunden der Ecclesia Gruppe. Unternehmen, die sich auf außereuropäische Wachstumsmärkte konzentrieren, sehen sich zusätzlichen Exportrisiken durch geopolitische Verschiebungen und Handelsrestriktionen ausgesetzt. Dies erfordert eine noch gezieltere Risikobewertung und ein sehr durchdachtes Risikomanagement.

Wirtschaftliche Spannungen und politische Unsicherheit

Die allgemeine Geschäftsstimmung hat sich erheblich verschlechtert. „Nahezu die Hälfte der deutschen Unternehmen bewertet ihre zukünftige Entwicklung pessimistisch, was die Unsicherheiten und Herausforderungen im aktuellen Wirtschaftsklima widerspiegelt,“ betont Mark Sieber. Die politische Unsicherheit, sowohl in Deutschland als auch global, wird von vielen unserer Kunden und auch in den beiden Studien (Coface und Creditreform) als das größte Risiko für die Geschäftsentwicklung exportierender Unternehmen bewertet. Dies zeigt, wie stark politische Stabilität und wirtschaftliche Erwartungen miteinander verknüpft sind und den globalen Waren- und Wirtschaftsverkehr beeinflussen.

Strategien zur Risikoreduzierung

„In unsicheren Zeiten ist es essenziell, dass Unternehmen Strategien zur Risikominimierung implementieren. Die Diversifizierung von Lieferanten und die Reduzierung der Abhängigkeit von einzelnen Märkten sind wichtige Schritte, um die Resilienz der Lieferkette gegenüber externen Schocks zu erhöhen“, sagt der Kreditexperte der Ecclesia Gruppe. Auf der Warenabsatzseite bieten Warenkreditversicherungen Schutz gegen Forderungsausfälle und stellen damit einen wichtigen Bilanzschutz in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Insolvenzen dar. Basierend auf transparenten Risikobewertungen ermöglichen sie es Unternehmen, bestehende Geschäftsbeziehungen zu stärken und mit größerem Vertrauen in neue Märkte zu expandieren.

Cash is King – ein Deja vú!

Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist Liquidität das wichtigste Asset eines Unternehmens“, sagt Mark Sieber. „Der Grundsatz ‚Cash is King‘, der in der Finanzkrise von 2008 seinen Ursprung hat, gilt heute als sehr aktuell. Denn eine auskömmliche Liquiditätsausstattung ist gerade in Krisenzeiten essenziell, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.“ Ein äußerst nützliches Werkzeug zur „Cash-Generierung“ stellt für Unternehmen der regresslose Verkauf von Forderungen über Factoring dar. 

In einem Factoring-Verfahren verkaufen Unternehmen Ihre Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen an eine Factoring-Gesellschaft und erhalten dafür umgehend Liquidität über die Zahlung des Kaufpreises. Factoring unterstützt sie damit bei der Finanzierung des täglichen Working Capital-Bedarfs, verbessert unmittelbar die Liquiditätsausstattung und trägt zu einer höheren finanziellen Stabilität von Unternehmen bei. Zudem optimiert Factoring die Bilanzstruktur, in dem es die Eigenkapitalquote erhöht, was zu verbesserten Ratings bei Banken führen kann. Außerdem reduziert ein Factoring den DSO - Days Sales Outstanding, eine wichtige Kennzahl des Working Capital. „Factoring ist damit ein außerordentlich gut geeignetes Finanzierungsinstrument, welches auch aus diesem Grund zwischenzeitlich ein fester Bestandteil der Finanzierungslandschaft von Unternehmen geworden ist“, bringt der Experte die Vorteile auf den Punkt.
 
Effektive Zusammenarbeit von Ecclesia Credit und Unternehmen

„Unsere Expertise bei Ecclesia Credit ermöglicht es uns, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Kreditrisiken effektiv zu managen und damit ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Basierend auf einer gründlichen Analyse der Order to Cash-Prozesse unserer Mandanten entwickeln wir umfassende maßgeschneiderte Strategien zur Absicherung, Finanzierung und Optimierung des Working Capitals. Daraus resultierende Absicherungs- und Finanzierungslösungen gestalten wir individuell für und implementieren diese gemeinsam mit unseren Kunden.“, sagt Mark Sieber. „Durch eine enge fortlaufende Begleitung sowie eine regelmäßige Analyse der Risikoportfolien sind wir in der Lage, potenzielle Gefahren frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.“

Weitere Informationen finden Sie hier: Ecclesia Credit

Details zur Coface-Studie:

Die achte Auflage der Coface-Studie zu Zahlungserfahrungen von Unternehmen in Deutschland wurde zwischen Juni und August 2024 durchgeführt. 774 Unternehmen aus mehr als 13 Branchen nahmen teil.
Wichtigste Ergebnisse: Das Zahlungsverhalten blieb im Vergleich zu 2023 weitgehend unverändert. 80 Prozent der Unternehmen boten 2024 Zahlungsziele, 2023 waren es 79 Prozent. Das durchschnittliche Zahlungsziel blieb – bei 32,1 Tagen – das niedrigste im Vergleich der von Coface untersuchten Länder. 78 Prozent der Unternehmen berichteten 2024 von neuen Zahlungsverzögerungen, höher als von 2020 bis 2022, aber niedriger als 2019. Die durchschnittliche Zahlungsverzögerung stieg leicht auf 30,8 Tage, liegt jedoch weiter unter dem Durchschnitt vor der Pandemie. Überfällige Zahlungen von sechs Monaten bis zwei Jahren haben erheblich zugenommen: 16 Prozent der Unternehmen berichteten, dass diese 2 Prozent oder mehr ihres Jahresumsatzes ausmachen. 2023 gaben dies nur 9 Prozent an.


Details zur Creditreform-Studie:

Die Creditreform Wirtschaftsforschung analysierte etwa 3,8 Millionen Rechnungsbelege aus dem Creditreform Debitorenregister Deutschland (DRD). Die Studie konzentrierte sich auf die wirtschaftliche Entwicklung und das Zahlungsverhalten im ersten Halbjahr 2024.

Allgemeine Ergebnisse: Das Zahlungsverhalten blieb im Vergleich zu 2023 weitgehend unverändert. Durchschnittliches Zahlungsziel erhöhte sich leicht auf 31,37 Tage. Zahlungsverzögerungen: Rechnungen waren im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich 8,80 Tage überfällig. Das ausstehende Forderungsvolumen lag bei 23.600 Euro je Schuldner. Entwicklung des Forderungsvolumens: Der durchschnittliche Wert einer verspätet bezahlten Rechnung verringerte sich von 2.234 Euro im ersten Halbjahr 2023 auf 2.072 Euro im ersten Halbjahr 2024. Ein niedrigeres Transaktionsvolumen gab es bei Lieferungen an die Chemie- und Kunststoffbranche. Der Grund: Konjunkturschwäche in der Industrie.

Beide Studien liefern wertvolle Einblicke in das Zahlungsverhalten deutscher Unternehmen im Jahr 2024. Betont wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Risikominimierung und Verbesserung der Zahlungsmoral in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. Weitere Details Infos finden Sie auf den Websites von Creditreform und Coface.
 

 

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