Übergreifend

Kaputtes Klima: Entwicklung, Bestandsaufnahme und Ausblick

Temperaturextreme, ansteigender Meeresspiegel, ausufernde Niederschläge, verheerende Waldbrände: Der Wandel der Erde nimmt Fahrt auf – und die Menschen haben Anteil daran.

 

 

Ein wesentlicher Treiber der Entwicklung ist der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen – verursacht durch verstärkte Kohlendioxid- und andere Emissionen aus Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Haushalten. Weiterhin spielt die Abholzung von Wäldern und die Versiegelung von Böden eine bedeutende Rolle.

Der Einfluss des Menschen hat das Klima in einem Maße erwärmt, wie es seit mindestens 2.000 Jahren nicht mehr der Fall war. Die Abbildung zeigt die Änderungen der globalen Oberflächentemperatur. 

Quelle: Deutscher Wetterdienst

 

Die Lufttemperatur in Deutschland ist seit 1881 um etwa 1,6 °C angestiegen. Die fünf wärmsten Jahre seither sind nach 2000 aufgetreten. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs hat in Deutschland wie auch weltweit deutlich zugenommen.

Auch die Anzahl der „heißen Tage“ – definiert mit mehr als 30 °C Lufttemperatur – stieg seit den 50er Jahren von drei auf neun Tage pro Jahr, während die Anzahl der Eistage seitdem von 28 auf 19 gesunken ist. In der logischen Konsequenz erleben wir vermehrte Trockenphasen.
 

Aktuelle Einordnung

Prognosen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung besagen, dass die Menschheit sich auf häufigere und stärkere Extremwetterereignisse und langfristige Umweltveränderungen einstellen müsse, selbst wenn es gelinge, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Besonders stark betroffen seien die Entwicklungsländer, die aufgrund ihrer geografischen Lage und wenig soliden Infrastruktur die Zunahme von Kälte- und Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürmen Überschwemmungen und Flächenbränden besonders zu spüren bekämen. Bereits in den letzten 20 Jahren haben Naturkatastrophen zu Schäden in Höhe von fast drei Billionen US-Dollar geführt, was in etwa das Doppelte der zwei Jahrzehnte zuvor ist.

Aber nicht nur die Entwicklungsländer leiden darunter. In diesem Jahr sind im Westen Kanadas bereits 100.000 Quadratkilometer Fläche zerstört worden, mehr als 150.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Noch immer lodern mehr als 900 Brände. Der bisherige Höchstwert von 7,3 Hektar Wald, die im Jahr 1989 brannten, ist durch das Ausmaß der Brände in diesem Jahr abgelöst worden. Auch die griechische Urlaubsinsel Rhodos kämpft aktuell gegen Waldbrände, die außer Kontrolle geraten sind.
 

Ausblick

Nach Berechnungen der Weltbank könnten in den nächsten sieben Jahren zusätzlich zu den aktuell 700 Millionen Menschen weitere 132 Millionen Menschen auch aufgrund der zunehmenden Naturkatastrophen unter die Armutsgrenze fallen. So begünstigt der Klimawandel aufgrund seiner weitreichenden Auswirkungen insbesondere auch die Zunahmen von Hungersnöten. Umfassende Investitionen in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen sind unabdingbar. Die Industrieländer sind in der Verantwortung, auch da sie als Hauptverursacher des Klimawandels gelten. Nach Angaben des Bundesministeriums unterstützen zahlreiche Industriestaaten die Entwicklungsländer bereits dabei, ihre Volkswirtschaft klimaneutral zu machen und sich an die unvermeidbaren Folgen der Erderwärmung anzupassen.

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