Kfz-Versicherung

Die Flottenversicherung vor neuen Herausforderungen

KFZ-VERSICHERUNG

Markttrend

Unternehmen mit großen Fuhrparks stehen vor neuen Herausforderungen, auch aufgrund der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges. Insbesondere die derzeit hohen Treibstoffkosten sorgen für eine starke Kostenbelastung. Ein Ende dieser Hochpreisphase ist momentan noch nicht abzusehen. Zudem sorgen Rohstoffengpässe und Lieferprobleme für weitere Belastungen.

Die großen deutschen Flottenversicherer haben sich noch nicht abschließend für das Renewalgeschäft 2023 positioniert. Wie auch im letzten Jahr wird das Angebotsverhalten noch stärker vom Schadenverlauf der Flotten abhängen. Zudem werden die Pandemiejahre 2020 und 2021 noch sehr vorsichtig betrachtet, da durch das deutlich geringere Verkehrsaufkommen die Schadenquoten niedriger ausfielen als erwartet.

Es ist davon auszugehen, dass sich das Sanierungsverhalten der Versicherer bei schadenträchtigen Kunden deutlich angespannter darstellen wird. Im Gegenzug zeichnen mehrere große Kfz-Versicherer wieder mit deutlich größerem Appetit neue Flotten. Dieser „Preiskampf“ wird sich jedoch vor allem auf die gut laufenden Fuhrparke konzentrieren.

 

Kfz-Versicherung – Zahlen, Daten, Fakten

Die Kraftfahrtversicherung bleibt auch weiter die größte Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung. Insgesamt haben die Versicherer für 2021 geschätzt ca. 29 Milliarden Euro Nettoprämieneinnahmen verbucht.

In den Vorpandemiejahren waren die Schadenaufwendungen bis 2019 auf insgesamt knapp 25 Milliarden angestiegen. Die Schaden-Kosten-Quoten bewegten sich über diese Jahre hinweg konstant im Rahmen von 97 bis 99 Prozent. 2020 sanken die Gesamtschadenaufwendungen aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens auf ca. 22 Milliarden Euro.

Auch für 2021 geht man aktuell von einem ähnlichen Volumen aus. Die Schaden-Kosten-Quoten haben sich daher aufgrund der Pandemie auf ca. 90 Prozent verbessert. Die Versicherer gehen allerdings davon aus, dass sich die Zahlen für 2022 wieder weitgehend denen des Jahres 2019 anpassen werden.

Auch die Zahl der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge hat sich bis 2020 auf insgesamt 67,7 Millionen erhöht. Durch die pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten der Autohersteller geht man für 2021 und auch 2022 erstmals von einer Stagnation aus.

 

Umbruch in der Branche: E-Mobilität und autonomes Fahren

Trotz der aktuellen Probleme aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Konfliktes investieren die Hersteller in neue Technologien. Hier spielen die Elektroautos eine Vorreiterrolle. Gemäß den Prognosen wird der Anteil der E-Autos bei den zugelassenen Fahrzeugen bis Anfang 2030 schon bei ca. 50 Prozent liegen. Durch den EU-Beschluss, dass ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden sollen, wird diese Zahl wahrscheinlich noch rasanter ansteigen.

Im Transportbereich wird es ebenfalls zu einem Umbruch kommen. Aktuell sind die Anschaffungskosten für einen Elektro-Lkw noch sehr hoch. Doch auch hier wird sich der Markt zukünftig verändern und das Angebot vergrößern. Als Alternative wird der Wasserstoffantrieb noch eine Rolle spielen, sodass in diese Technologie entsprechend investiert wird.

Die Versicherer haben auf den Wandel reagiert und ihre entsprechenden Bedingungen um Leistungen wie Akkuersatz im Schadenfall, Mitversicherung der Ladekabel oder Absicherung von Kurzschlussschäden erweitert. Firmen-E-Autos können ohne Probleme zu gleichen Prämien wie Verbrenner in die jeweiligen Flottenpolicen aufgenommen werden.

Ein weiterer Bestandteil des technologischen Umbruches stellt die stetige Weiterentwicklung des autonomen Fahrens dar. Mitte Mai 2022 hat Mercedes-Benz als erster Autohersteller ein hochautomatisiertes Fahrzeug vorgestellt, das eine Zulassung erhalten hat. Die Automatisierungsgrade umfassen fünf Stufen: assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes und vollautomatisiertes sowie letztlich autonomes Fahren. Das nun zugelassene Auto hat das dritte Level erreicht. Ein großer Schritt: Der Pkw beschleunigt und bremst selbstständig, hält die Spur und beobachtet die Umgebung. Die Fahrerin oder der Fahrer kann sich im langsam fließenden Verkehr auf Autobahnen zeitweise anderen Dingen widmen. Sie oder er muss jedoch kurzfristig das System wieder übernehmen können. Allerdings gibt es Einschränkungen, denn das Fahrzeug kann nur bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h autonom fahren. Bis zum Level 5, dem autonomen Fahren, wird es noch dauern. Denn dafür wird ein flächendeckendes 5G-Netz benötigt. In dieser Stufe gibt es nur noch Passagiere. Das Fahrzeug kann sich auch ohne Zutun eines Menschen fortbewegen, da die Technik alle Verkehrssituationen bewältigen kann.

 

Flotten- und Schadenmanagement

Das Flotten- und Schadenmanagement spielt seit einiger Zeit bei den Fuhrparkbetreibern neben den traditionellen Leistungen der Kfz-Versicherungen eine immer größere Rolle. Durch technologisch fortschrittliche Softwaresysteme beziehungsweise Apps können mehrere Marktanbieter inzwischen das tägliche Handling für die Kunden deutlich vereinfachen. Flottenmanagementprogramme übernehmen zum Beispiel Leasingausschreibungen, Schadenmanagementanwendungen unterstützen eine schnelle digitale Abwicklung der Kfz-Schäden in Zusammenarbeit mit dem Makler und den Versicherungen.
 


Auf den Wandel in der Automobilbranche haben die Versicherer reagiert und ihre Leistungen erweitert.



Eine weitere wichtige Rolle spielt bei der zukünftigen Schadenminderung auch das Risk-Management. Durch eine Analyse der Kfz-Schäden inklusive Schadenverhütungsmaßnahmen und Schulung der Fahrerinnen und Fahrer kann hier eine deutliche Reduzierung der Risiken, Schadenanzahl und Kosten erreicht werden.
 


Ihre deas-Lösung

Wir haben uns auf den Wandel eingestellt und können unseren Kunden viele Vorteile anbieten. Aufgrund unseres platzierten Prämienvolumens können wir in den Verhandlungen eine bestmögliche Lösung erreichen. Mit dem Vertragsmanagementsystem ecconnect bieten wir kostenlos eine einfache und effektive digitale Plattform für das Handling Ihres Fuhrparks an. Wir können zudem mit dem hauseigenen Risk-Manager RMSecur & Consulting unseren Kunden eine ausführliche Analyse mit dem Ziel der Schadenreduktion offerieren.

Mit dem Schadenmanagementdienstleister Innovation Group hat die deas darüber hinaus eine exklusive Kooperationsvereinbarung geschlossen. Gehen Sie mit uns den nächsten Schritt in die Zukunft der Mobilität!


Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Daniel Höckelmann, Leiter Kraftfahrt

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