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Photovoltaik 2025: Wirtschaftliche Chancen für Haushalte und Unternehmen
Hier analysieren wir die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), nennen entscheidende Kennzahlen und differenzieren zwischen Anforderungen und Vorteilen für private und gewerbliche Nutzer.
Laut Hochrechnungen des Bundesverbands Solarwirtschaft auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur hat die Gesamtleistung aller in Deutschland installierten Solarstromanlagen zum Jahreswechsel die historische Marke von 100 Gigawatt (GW) überschritten. Damit deckte Solarenergie im Jahr 2024 rund 14 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ab – Tendenz steigend, denn im vergangenen Jahr sind etwa eine Million PV-Anlagen mit einer Spitzenleistung von rund 17 GW auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen worden. Mittlerweile sind rund 104 GW installierte Solarstromleistung in Betrieb, wovon sich rund 38 Prozent auf den Dächern von Eigenheimen, circa 29 Prozent auf Firmendächern, 32 Prozent auf Freiflächen und ein Prozent an Balkonen befinden – ein Beleg für die Bedeutung dezentraler Solarstromerzeugung.

Wirtschaftlichkeit in Privathaushalten
In diesem Jahr bleibt das Umfeld für PV-Investitionen günstig, da eine Kilowattstunde (kWh) aktuell deutlich teurer als selbst erzeugter Photovoltaik-Strom ist. Während die Kosten für Netzstrom für Privathaushalte je nach Anbieter bei rund 35 bis 38 Cent/kWh liegt, kann Solarstrom aus einer PV-Anlage je nach Anlagengröße bereits für acht bis 13 Cent/kWh produziert werden – selbst bei Anlagen mit Speicher bleibt der Preis meist unter 15 Cent/kWh.
Das bedeutet: Wer eine PV-Anlage nutzt und einen Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht, spart bei jeder Kilowattstunde rund 20 bis 25 Cent. Schon mit einer Eigenverbrauchsquote von etwa 30 bis 40 Prozent kann sich eine Anlage wirtschaftlich rechnen – je höher der Energieverbrauch, desto schneller amortisiert sich die Investition. Die meisten PV-Anlagen (beispielsweise acht bis zehn Kilowatt-Peak mit Speicher) rechnen sich heute in acht bis zwölf Jahren – bei einer Lebensdauer von 25 Jahren oder mehr. Hinzu kommen Vorteile wie die Befreiung von der Mehrwertsteuer bei Kauf und Installation, keine Einkommenssteuer auf die Einspeisung bei kleinen Anlagen und die Möglichkeit zur staatlichen Förderung von Speichern oder Wallboxen in vielen Bundesländern. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Balkonkraftwerke: Solarstrom einfach selbst erzeugen “.
Wirtschaftlichkeit bei Gewerbeimmobilien
Auch für Unternehmen rechnen sich PV-Anlagen, da die Strompreise auch für sie in Deutschland hoch bleiben. Kleine und mitteständische Betriebe zahlen laut Angaben der Energieversorger aktuell rund 31 Cent/kWh, große Industriekunden mit hohem Verbrauch immerhin noch 16 bis 18 Cent/kWh – trotz möglicher Entlastungen und Sondertarife. Im Vergleich dazu liegt der Preis für selbst erzeugten Solarstrom bei nur sieben bis 12 Cent/kWh – bei größeren Dach- und Freiflächen sogar darunter. Selbst mit Speicher betragen die Stromentstehungskosten meist nur neun bis 15 Cent/kWh, was noch deutlich unter dem gewerblichen Gewerbestromtarif liegt.
Das bedeutet: Eine PV-Anlage spart je nach Verbrauchsprofil bis zu 20 Cent/kWh. Auch im gewerblichen Bereich kann sich eine PV-Anlage bereits ab einer Eigenverbrauchsquote von 30 bis 40 Prozent wirtschaftlich rechnen. Typische Amortisationszeiten liegen bei Unternehmen bei zehn bis zwölf Jahren, während auch hier die Lebenszeit bei 25 Jahren und mehr liegt. Gewerbliche Investoren profitieren bei der Investition vom KfW-Programm 270 („Erneuerbare Energien – Standard“), das zinsgünstige Kredite für PV-Anlagen inklusive Stromspeicher bietet.
Gesamtwirtschaftliche Bedeutung
Der Photovoltaikausbau reduziert nicht nur CO₂-Emissionen, sondern stärkt auch die deutsche Wirtschaft. Laut Umweltbundesamt decken erneuerbare Energien mittlerweile mehr als 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs – das Ziel für 2030 liegt bei mindestens 80 Prozent. Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet 2025 mit rund 120.000 Beschäftigten in der Branche. Darüber hinaus stärkt Photovoltaik die regionale Wertschöpfung – durch Planung, Bau und Wartung vor Ort – und fördert die Energieunabhängigkeit. Die Bundesregierung strebt bis 2030 eine installierte PV-Leistung von 215 GW an, wofür jährlich rund 22 GW neu hinzukommen müssen (Stand 2024: ca. 90 GW).
Fazit
PV-Anlagen bieten in diesem Jahr attraktive wirtschaftliche Perspektiven. Sinkende Kosten, steuerliche Vorteile und Förderprogramme wie KfW-Kredite steigern die Rentabilität. Privathaushalte reduzieren ihre Energiekosten spürbar, Unternehmen profitieren zusätzlich von stabilen Preisen und höherer Versorgungssicherheit. Insgesamt trägt der Ausbau von Photovoltaik entscheidend zu den Klimazielen bei, schafft zukunftsfähige Jobs, stärkt die Wirtschaft vor Ort und erhöht die Energieunabhängigkeit – für Haushalte, Betriebe und die Volkswirtschaft insgesamt. Erfahren Sie mehr zur Versicherbarkeit von PV-Anlagen in unserem Artikel „Die Photovoltaik-Anlage: effektiv (und) abgesichert“.