Transport/Verkehrshaftung

Der Transportversicherungsmarkt ist weiter entspannt

Der deutsche Transportversicherungsmarkt ist aufgrund von Überkapazitäten für gute Risiken im Bereich der Warenversicherung weiterhin als weich zu beurteilen.

Die Marktsituation führt häufig zu einer Zeichnung unter den Bedarfsprämien, insbesondere unter Berücksichtigung statistischer Schadeneintrittswahrscheinlichkeiten. Auch zum Renewal 2020 sind keine spürbaren Veränderungen in der allgemeinen Zeichnungspolitik zu verzeichnen.

Das von den Mitgliedern des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zuletzt gemeldete Prämienvolumen zur Warenversicherung beträgt für das Jahr 2018 rund 544 Millionen Euro. Die Schadenquote beläuft sich hierbei auf rund 75 Prozent einschließlich reservierter Schäden. Die Großschäden schlagen mit rund 28 Prozentpunkten zu Buche.1

Die deutschen Transportversicherer wurden im Jahr 2018 nicht überdurchschnittlich durch Großschadenereignisse belastet, so dass mit einer Veränderung der Marktsituation nicht zu rechnen ist. Bei den verzeichneten Großschäden der Jahre 2013 bis 2018 ist festzustellen, dass hiervon unter anderem rund 38 Prozent dem Fahrzeugsektor und 8,9 Prozent dem Anlagen- und Maschinenbereich zuzuordnen sind.

Kaum Veränderungen bei Verkehrshaftungsversicherungen

Der Markt der Verkehrshaftungsversicherung in Deutschland hat sich im Jahr 2019 nicht wesentlich zum Vorjahr verändert. Die Risikoträger sind stets auf ein ausgewogenes Niveau zwischen Prämien und Schaden ausgerichtet. Zwischen den Versicherern sind unwesentliche Verschiebungen festzustellen.

Das von den Mitgliedern des GDV zuletzt gemeldete Prämienvolumen zur Verkehrshaftungsversicherung beläuft sich für das Jahr 2018 auf rund 219 Millionen Euro. Die Schadenquote beträgt hierbei rund 80 Prozent einschließlich reservierter Schäden. Die Großschäden beeinflussen die vorgenannte Quote mit einem Anteil von rund 26 Prozentpunkten.

Die deutschen Verkehrshaftungsversicherer wurden im Jahr 2018 ebenfalls nicht überdurchschnittlich durch Großschadenereignisse belastet. Rund 22 Prozent der Großschäden im Zeitraum von 2013 bis 2018 sind Transportmittelunfällen zuzuordnen, 14 Prozent den Beschädigungen sowie rund 20 Prozent dem Einbruchdiebstahl und anderen Formen des Abhandenkommens.

Schlechte Vorzeichen im angelsächsischen Markt

Im angelsächsischen Markt, unter anderem bei verschiedenen Syndikaten des Lloyd’s Market, zeigt sich eine weniger positive Entwicklung. Aufgrund diverser großer Schadenereignisse, wie beispielsweise dem Brand einer Luxusyacht auf der Lürssen-Werft in Bremen, Naturkatastrophen wie den Hurricanes „Michael“ und „Florence“ oder den Taifunen „Mangkhut“ und „Jebi“, wurde die bis dahin praktizierte „weiche“ Zeichnungspolitik abgestraft. Eine nicht risikogerechte Prämienfindungs-Politik, insbesondere im Beteiligungsgeschäft, sowie eine sehr hohe Kostenquote haben dazu beigetragen, dass sich diverse Zeichnungsstellen aus der betroffenen Sparte oder sogar ganz aus dem Marktgeschehen zurückgezogen haben beziehungsweise zurückziehen werden. Dies betrifft unter anderen massiv die Seekaskosparte, aber auch spürbar verschiedene Zeichnungsstellen im Feld Transport-Ware. Zudem bestätigen sich nun nach und nach die erwarteten Tendenzen zur spürbaren Verhärtung des Marktes einhergehend mit einer effizienteren Kostenpolitik in den Transportsparten.

Der Lloyd’s Market war und wird auch in Zukunft für Spezialdeckungen für unsere Kunden ein wichtiger Marktplatz bleiben. Wir erwarten allerdings, dass sich die Verhandlungen über maßgeschneiderte Deckungskonzepte und Prämien je nach Anforderung beschwerlicher gestalten können.

 


1 Die Jahreszahlen des GDV zur Transportversicherung werden stets im Mai / Juni des aktuellen Jahres für das Vorjahr veröffentlicht.

Diesen Beitrag teilen