Übergreifend

Eindringlicher Appell zur Zusammenarbeit

GVNW-Industrieforum: Die deas sieht eine Entfremdung der Versicherer von ihrer Kundschaft und fordert zu einer Umkehr auf

Die Zeit der Jahresrückblicke und -ausblicke ist da: Was war, was kommt? Wohin sich der Versicherungsmarkt bewegt, lässt sich bereits absehen. Auf den wesentlichen Feldern der Sachversicherungen, der D&O-, Cyber und Haftpflichtversicherungen zeichnet sich ab, dass das Angebot der Risikoträger weiterhin knapper, schlechter und teurer wird. Die deas Deutsche Assekuranzmakler hat aber Antworten auf diese Entwicklung. Deas-Geschäftsführer Andreas Wendt, Spartenleiterin Sandra Dammalacks (D&O, Cyber) und ihre Kollegen Thomas Hergarten (Property) und Jörg Linnert (Haftpflicht) legten diese jetzt beim Industrieforum des Gesamtverbands der Versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) auf den Tisch. Sie betrachteten dabei die Ergebnisse der Erneuerungsverhandlungen im Herbst und analysierten die Bedeutung für die Zukunft.

 

„Eine Brücke braucht zwei Ufer“

Andreas Wendt, Chief Operating Officer der deas, fand dabei deutliche Worte für das Gebaren der Versicherungsgesellschaften: „Versicherung lebt vom Ausgleich über das Kollektiv und die Zeit. Wenn aber Kollektiv Losgröße 1 heißt und Zeit Quartal, dann frage ich mich, ob wir noch in der Versicherungswelt sind oder schon in der Finanzwirtschaft." Die Risikoträger entfremdeten sich von ihren Kunden und setzten dabei ihre Relevanz aufs Spiel. „Als Makler wollen wir Wettbewerb zwischen den Anbietern erzeugen. Gelingt das nicht, müssen wir Alternativen finden“, sagte Andreas Wendt. Außerdem gehe es dem Makler natürlich darum, Brücken zwischen Kunde und Risikoträger zu bauen und so die Interessen des Kunden zu transportieren. „Aber eine Brücke braucht zwei Ufer“, appellierte Wendt an die Versicherungswirtschaft, sich wieder deutlicher in Richtung ihrer Unternehmenskundschaft und deren Absicherungsbedürfnisse zu bewegen.

 

Die Sachversicherung

Thomas Hergarten, Spartenleiter Property bei der deas, berichtete den Zuhörenden beim virtuellen Industrieforum von steigenden Preisen in der Sachversicherung, die insbesondere große Unternehmen und bestimmte Branchen träfen. Katastrophale Ereignisse wie der tagelange Starkregen des Tiefs „Bernd“ im Sommer dürften sich im nächsten Jahr verstärkt negativ auf Versicherungskapazitäten und Prämien auswirken. „Unser Ziel ist es, eine vernünftige Deckung auch für problematische Standorte zu schaffen.“ Hergarten kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die Ausschlüsse der Versicherer immer wieder einen Mangel an Know-how erkennen ließen.

Die deas-Lösungsansätze

Eigeninitiative: Im Verbund mit dem Makler und der Expertise aus Behörden, Feuerwehr, Technikdienstleistern und Versicherern lässt sich ein tragfähiges Risikomanagement etablieren, das positive Einflüsse auf die Versicherungssituation haben kann.

Alternativen am Markt: Außerhalb des deutschen Marktes sei noch einiges möglich, zum Beispiel am UK-Markt in London, sagte Hergarten. Darüber hinaus ist die deas mithilfe des zur Unternehmensgruppe gehörenden Rückversicherungsmaklers Ecclesia Re in der Lage, den Rückversicherungsmarkt direkt in die Deckung einzubeziehen.

Captives: Versicherungs-Eigenlösungen sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden, so Thomas Hergarten. Hier allerdings müsse der Einzelfall genau betrachtet werden, denn mit einem Captive lege man sich über längere Zeit fest.

 

Die D&O-Versicherung

Insbesondere für Konzernkunden stellt sich der D&O-Markt schwierig dar, die Kapazitäten sind auf Limite von zehn Millionen Euro beschränkt, die Prämien sind massiv angestiegen. Frustriert musste Spartenleiterin Sandra Dammalacks feststellen, dass kaum Wettbewerb zwischen den Anbietern herzustellen sei. Haftungsverschärfungen durch neue Gesetzesvorhaben, Stichwort Lieferkettengesetz oder Verbandssanktionengesetz, würden bereits jetzt in die Prämien „eingepreist“, obwohl die Auswirkungen noch gar nicht absehbar beziehungsweise die Gesetzeswerke noch nicht einmal verabschiedet seien.

Die deas Lösungsansätze

Transparenz: In einer offenen Kommunikation sieht Sandra Dammalacks die beste Möglichkeit, um die Situation für den Kunden positiv zu beeinflussen. Daneben sei vor allem versicherungstechnisches Handwerk gefragt, beispielsweise durch Einbeziehung anderer Märkte oder den Aufbau von Konsortiallösungen – auch unter Einbeziehung des Rückversicherungsmarktes über den Spezialmakler Ecclesia Re.

 

Die Cyberversicherung

Meldungen über Cyberangriffe gehören fast schon zum Alltag. Vor allem eine Vielzahl von Verschlüsselungsattacken hat das Jahr 2021 geprägt. Aus der Versicherungsperspektive betrachtet belastet das die Schadenquote und führt damit zu einer erheblichen Rückzeichnung der Kapazitäten. Auch hier liegen die Limite laut Sandra Dammalacks mittlerweile bei maximal zehn Millionen Euro.

Die deas-Lösungsansätze

Fokussierung: Die deas-Cyberpolicen verfügen über verschiedene, ineinandergreifende Bausteine, die einen individuellen Zuschnitt der Versicherung auf das wirklich Notwendige erlauben. In dieser Fokussierung auf die Risiken, die die Unternehmen nicht selbst tragen können oder wollen, liegt für Sandra Dammalacks eine Lösungsoption.

Tragfähige IT-Systeme und -Strukturen: Sie sind bei immer mehr Versicherern Grundvoraussetzung für vernünftige Angebote in der Cyberversicherung. Die deas hat dafür Kooperationspartner, die ihre Expertise einbringen können. „Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen sind wir hier ein Sparringspartner“, erläutert Sandra Dammalacks.

 

Die Haftpflichtversicherung

Auch Jörg Linnert, Spartenleiter Haftpflicht bei der deas, konnte den eher grauen Tönen in den Beschreibungen seiner Kollegin und seiner Kollegen nichts Buntes hinzufügen. Insgesamt wird der Haftpflichtmarkt härter, die Versicherer wählen zudem stärker aus, für wen sie Policen zeichnen. Einen schlechten Stand haben dabei derzeit vor allem KFZ-Zulieferer, die Chemieindustrie und Unternehmen mit großem Engagement in den USA. Dabei haben es besonders sehr große Unternehmen schwer, adäquaten Versicherungsschutz zu erlangen. „Es gibt Anzeichen dafür, dass die Versicherer manche Risiken gar nicht mehr wollen“, fasst Jörg Linnert zusammen. Außerdem hat er noch eine andere neue Entwicklung festgestellt: Digitale Analysewerkzeuge bestimmen immer mehr die Risikobewertung der Versicherer, und damit rückt der Blick auf die Zahlen stärker in den Mittelpunkt.

Die deas-Lösungsansätze

Maklerwissen: Markterfahrung, Einkaufsstärke, Marktüberblick und die Kompetenz des Brokers bei der Abfassung der eigenen Bedingungswerke sind für Jörg Linnert entscheidende Punkte, um die Interessen der Kunden hier bestmöglich zu vertreten. „Versicherungsnehmer und Broker müssen vorbereitet sein und wissen, was der Versicherer erwartet.“ Zusätzliche Optionen bietet der direkte Zugang zum Rückversicherungsmarkt über Ecclesia Re.

 

Die Zusammenfassung

Andreas Wendt griff das Bild vom Makler als Brückenbauer vom Anfang indirekt noch einmal auf, als er den Appell an alle Akteure richtete, dass bei einem Versicherungsabschluss immer beide Seiten Grund zur Freude haben müssten. Insofern forderte er Versicherungsnehmer und Versicherer dazu auf, sich frühzeitig und transparent mit den Risiken zu beschäftigen und nach für alle tragfähigen Lösungen zu suchen. Als Makler stehe die deas dabei gern unterstützend zur Verfügung.

 

Die vollständige Darstellung ist als Video hier abrufbar.

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