Betriebsunterbrechung

Hoher Druck in der Sachversicherung

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind noch nicht gänzlich abzusehen

SACH- UND ERTRAGSAUSFALLVERSICHERUNG

Marktsituation

Die Marktverhärtung in der Sach- und Ertragsausfallversicherung für Industrieunternehmen dauert an. Nach den derzeit bekannten Daten dürfte die Schaden-Kosten-Quote aller am deutschen Markt tätigen Industrieversicherer im Jahr 2020 bei etwa 100 Prozent liegen. Dies wäre deutlich besser als 2018 (124 Prozent), aber immer noch nicht auskömmlich für die Versicherer. Je geringer die Quote ist, umso profitabler ist die Versicherung.

Insgesamt dürfte die Nicht-Private-Sachversicherung bei der Schaden-Kosten-Quote sogar deutlich unter 100 Prozent rangieren, für den Teilbereich der Industrie gilt das aber eben nicht. Wir gehen daher davon aus, dass sich – unabhängig von den verbesserten Ergebnissen – der dreifache Trend fortsetzen wird:

  • Prämien steigen.
  • Selbstbehalte werden erhöht.
  • Deckungssummen werden verknappt.

Auch europa- und weltweit ist diese Tendenz zu beobachten, teilweise noch stärker als in Deutschland.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind noch nicht gänzlich abzusehen. Sie werden sich durch Unternehmensinsolvenzen, sinkende Umsätze und Roherträge erst im Jahr 2021 bei den Versicherern bemerkbar machen.

Aktuelle Lage und Ausblick 2021

Im Sommer 2020 waren die Unternehmen noch in großem Maße mit der Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie beschäftigt. Diese Situation dürfte weiter anhalten.

Von großen Brand- und Elementarschäden blieben die Unternehmen und mit ihnen die am deutschen Markt tätigen Industrieversicherer im Jahr 2020 bislang indes verschont.

In den Gesprächen mit den Versicherern zur Verlängerung der Verträge über den 1. Januar 2021 hinaus ergibt sich das nahezu gleiche Bild wie in den beiden Vorjahren. Obwohl noch nicht alle Versicherer abschließend ihre Vorstellungen genannt haben, sehen wir schon eine weitere Kapazitätsverknappung, vor allem für die Branchen Recycling, Chemie, Holzverarbeitung und Fleischverarbeitung. Insbesondere bei der letztgenannten Branche dürfte sich das subjektive Risiko infolge der COVID-19-Krise noch weiter erhöht haben.

Neben der Verschärfung der Konditionen und der Reduzierung der Deckungssummen tragen die Versicherer auch Wünsche und Forderungen nach Klarstellungen in den Verträgen (Wording-Änderungen) an uns heran, die eine Verschlechterung für unsere Kunden bedeuten würden. Dies betrifft insbesondere den klarstellenden Pandemie-Ausschluss zur Sach- und Ertragsausfallversicherung (wobei dieser in nahezu allen deutschen Verträgen schon immer gegeben war) und weitgehende Folgeschaden-Ausschlüsse bei Cyberereignissen.

Diese Forderungen der Versicherer sind jedoch inakzeptabel. Ob sich insbesondere die Forderung nach weitgehenden Folgeschaden-Ausschlüssen bei Cyberereignissen am Markt durchsetzen kann, muss abgewartet werden. Wir als deas werden diese Themen auf alle Fälle prüfen und im Interesse unserer Kunden schlechtere Bedingungen in der derzeitigen Form nicht akzeptieren.

Die Forderung der Versicherer nach Verbesserung des Risikomanagements in den Unternehmen hält ebenfalls unvermindert an. Die geforderten Maßnahmen sind aber nicht immer im Interesse der Unternehmen, oftmals sogar überzogen und wirtschaftlich nicht vertretbar. Mit der deas Risk Consult GmbH stehen wir Ihnen als unseren Kunden hier zur Seite und unterstützen Sie sowohl in der Diskussion mit dem Versicherer als auch in der Umsetzung sinnvoller und zielführender Maßnahmen.

Hervorgerufen durch die schlechten Ergebnisse der vergangenen Jahre in dem Segment der industriellen Sach- und Ertragsausfallversicherungen stellen wir weiterhin ein schlechtes, fachlich unqualifiziertes und zeitlich unangemessenes Regulierungsverhalten der Versicherer fest. Davon gibt es nur wenige Ausnahmen. Hier treten wir mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Begleitung von Großschäden als Ihr kompetenter Partner an, um die aus dem Vertrag gerechtfertigten Ansprüche gegenüber den Versicherern durchzusetzen.

 

Markttrend 2020 und 2021

Sowohl die ersten verbindlichen Angebote als auch die Absichtserklärungen einiger Versicherer liegen auf dem Tisch. Es sind Prämiensteigerungen zwischen 5 und 30 Prozent zu erwarten, je nach Branche, Risk-Management und Schadenbelastung. Der Trend zu steigenden Selbstbehalten als Zeichnungsvoraussetzung ohne gleichwertige Anrechnung auf die Prämien wird sich fortsetzen.

Einige Versicherer werden auch nochmals ihre Deckungssummen (Kapazitäten) bei bestimmen Branchen und Kundenverbindungen reduzieren, hier insbesondere die HDI und die AXA XL – bedingt durch die Fusion der beiden Unternehmen AXA und XLCatlin. Kapazitätsverknappungen durch die Fusion der beiden Provinzial-Versicherungsgesellschaften wird es hingegen im Jahr 2020 noch nicht geben.

Verbesserungen beim Regulierungsverhalten der Versicherer sind allerdings auch für die Jahre 2020 und 2021 nicht in Sicht. Genauso dürften Qualitätsverbesserungen bei den Versicherungsgesellschaften selbst eher selten sein.

Der bereits seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zur Beanspruchung von Führungsprovisionen und Engineering Fees durch die führenden Versicherer greift hingegen weiter um sich. Sätze zwischen 2,5 und 7 Prozent sind dabei eine übliche Größenordnung. Insbesondere, wenn ein Kunde die Dienstleistung eines technischen Maklers wie der deas eingeschaltet hat, stellen unserer Einschätzung nach die Extraforderungen an mittelständische Kunden eher eine zusätzliche Einnahmequelle des Versicherers ohne adäquate Gegenleistung dar. Mit unserem Know-how und den Dienstleistungen für unsere Kunden bei Versicherungs- und Risikoberatung, Versicherungseinkauf, Vertragsbetreuung und Schadenbegleitung stellen wir sicher, dass Zusatzbelastungen durch Extravergütungen zu Gunsten des Versicherers vermieden werden.

 

TECHNISCHE VERSICHERUNG

Marktsituation

Im Segment der technischen Versicherungen erwarten wir für die anstehende Renewal-Phase 2020/2021 stabile Konditionen. Es sind genügend Kapazitäten – Anbieter von Versicherungen, unterschiedliche Vertragsausgestaltungen hinsichtlich Preisen und Konditionen – am deutschen Markt vorhanden, die einen gesunden Wettbewerb zulassen. Die Schaden-Kosten-Quote dürfte auch im Jahr 2019 unter 90 Prozent gelegen haben, sodass dieses Geschäftsfeld für die Versicherer sehr profitabel ist.

Aktuelle Lage und Ausblick 2021

Wir erwarten für das Jahr 2021 bei den technischen Versicherungen über alle Bereiche einen weitestgehend stabilen, wettbewerbsorientierten Versicherungsmarkt. Vor allem in der klassischen Maschinen- und Elektronikversicherung gibt es eine Fülle von Anbietern sowie attraktive Preise und Konditionen für unsere Kunden.

Bei den Bauleistungs-, Montage- und Kombi-Projekt-Versicherungen sehen wir ebenfalls weiterhin sehr attraktive Angebote. Hier hat die deas das Center of Competence Construction erfolgreich etabliert und sorgt damit für eine herausragende Markttransparenz und überzeugende Versicherungslösungen.

Erneuerbare Energien

Der Versicherungsmarkt für die erneuerbaren Energien stellt sich im Jahr 2020 weitestgehend unverändert dar. Kapazitäten sind grundsätzlich genügend vorhanden. Die Konditionen bleiben stabil. Die durch die Politik gesetzten Rahmenbedingungen sollten perspektivisch auch wieder zu einer verstärkten Nachfrage nach Versicherungsschutz führen.

Die bereits in der Sachversicherung seit vielen Jahren bestehende schlechte Regulierungspraxis der Versicherer hält allerdings immer mehr auch bei den technischen Versicherungen Einzug und verlangsamt die Entschädigungszahlungen an die Kunden.

Der Auswahl der richtigen Sachverständigen zur objektiven Beurteilung von Schäden kommt daher auch in diesem Segment eine immer größere Bedeutung zu. Die deas verfügt über ein exzellentes Netzwerk von angesehenen Sachverständigen für alle Schadenbereiche und Branchen. Sie begleiten unsere Kunden gemeinsam mit uns objektiv bei der Abwicklung von Schäden.

 

 

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