Kfz/Fuhrpark

Kfz-Versicherung

Der Wettbewerbsdruck bringt Optionen für die Kunden

KFZ-VERSICHERUNG

Mit Beitragseinnahmen von mehr als 28 Mrd. Euro im Jahr 2019 stellt die Kfz-Versicherung die größte Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung dar. Die Prämieneinnahmen stiegen im genannten Jahr um 2,3 Prozent. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat für das Jahr 2020 aktuell noch keine abschließenden Zahlen vorgelegt. Nach den bisherigen Schätzungen ist allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie mit einer Stabilisierung der Beiträge oder sogar mit einem leichten Rückgang der Einnahmen zu rechnen.

Insgesamt 91 Versicherer bieten auf dem deutschen Kfz-Markt Policen an. Im Jahr 2015 lag diese Zahl noch bei 94. Aber deutlich geringer ist die Zahl derjenigen, die hochwertige Lösungen für ganze Kfz-Flotten im Portfolio haben. Die Zahl der abgeschlossenen Kfz-Verträge steigt indes seit Jahren kontinuierlich an. Waren es 2015 noch insgesamt 112 Mio. Verträge, so zählte der GDV bei seiner letzten Auswertung aus dem Jahr 2019 schon 121 Mio. Verträge. Diese teilen sich auf die jeweiligen Kfz-Sparten wie folgt auf: 66,1 Mio. Kfz-Haftpflichtverträge, 50,5 Mio. Kaskoverträge und 4,4 Mio. Kfz-Unfallverträge. Da in Deutschland eine Versicherungspflicht in der Kfz- Haftpflicht gilt, folgt daraus, dass im Jahr 2019 insgesamt 66,1 Mio. Fahrzeuge zugelassen waren.

 

Schadenaufwendungen dürften durch COVID-19 erstmals seit Jahren sinken

Die Schadenaufwendungen in der Kfz-Versicherung kannten über viele Jahre nur den Weg nach oben. Im Jahre 2015 wurden von den deutschen Kfz-Versicherern noch 21,89 Mrd. Euro Schadenaufwendungen an die Kunden gezahlt. Im Jahre 2019 waren es schon 24,97 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote lag in dem Jahr bei 98,40 Prozent. Durch die COVID-19-Pandemie hat das Verkehrsaufkommen kurzzeitig abgenommen. Nach den bisherigen Schätzungen dürften in der Folge die Schadenaufwendungen für 2020 geringer ausfallen und damit zum ersten Mal seit 2014 sinken. Das würde zu einer Entspannung der Schaden-Kosten-Quote führen.

Die Versicherer zeigen sich allerdings in der Hinsicht nur vorsichtig optimistisch. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung bei Fahrassistenzsystemen geht im Allgemeinen die Anzahl der Schäden zwar zurück, die durchschnittlichen Kosten pro Schaden sind jedoch in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Dies hängt zum Beispiel mit höheren Ersatzteil und Personalkosten in den Werkstätten zusammen. Die Branche geht zudem davon aus, dass sich das Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr schnell wieder normalisiert.

Nach dem Pandemiejahr 2020 rechnen die Versicherer durch das nun einsetzende Wirtschaftswachstum außerdem mit einem gesteigerten Konsumverhalten und somit mit einer höheren Anzahl an Fahrzeugneuzulassungen.

 

Flottenversicherer bewerben sich um Neugeschäft

Mit Blick auf die industriellen Flottenversicherungen zeigen einige Versicherer – trotz der insgesamt eher verhaltenen Aussagen zur Entwicklung der Schaden-Kosten-Quote – wieder „Hunger“ auf Neugeschäft. Seit Sommer sind nun schon verbindliche Angebote für das Jahr 2022 möglich. Allerdings stehen hier vor allem Flotten im Fokus der Versicherer, die bei den Schadenaufwendungen positiv dastehen.

 

Erneuerungsphase für 2022 leicht entspannt

Die ersten Gespräche mit unseren großen Partnerversicherern haben ergeben, dass die Risikoträger schon ab dem Spätsommer auch im Rahmen der Bestandserhaltung zu Fortführungsverhandlungen bereit sind. Bei Fuhrparks mit positiven Schadenverläufen sind Prämienreduzierungen oder auch Einmalzahlungen zu diesem Zeitpunkt bereits durchsetzbar. Dies verspricht für unsere Kunden eine frühzeitige Planungssicherheit.

Wie sich eventuelle Sanierungsforderungen aufgrund des individuellen Schadenverlaufes darstellen werden, ist hingegen aktuell noch schwer abzuschätzen. Da sich der Markt für Neugeschäft – wie schon bereits erwähnt – positiv entwickelt, werden wir in Ausschreibungen aber sicherlich interessante Alternativen für unsere Kunden erreichen können.

 

Bei Spezialrisiken zeigen sich die Versicherer weiter reserviert

Auf dem deutschen Versicherungsmarkt gibt es immer noch sehr wenige Anbieter, die sich mit den sogenannten Spezialrisiken beschäftigen. Darunter fallen vor allem Mietwagenflotten, schwere Kranrisiken oder Gefahrguttransporte. Mit der IAK Inter-Assekuranz Versicherungsmakler GmbH haben wir jedoch besonders für den Markt der Kranrisiken einen Spezialmakler mit jahrelanger Erfahrung innerhalb unserer Gruppe.

Auch Kurierdienste sowie Taxi- und Busunternehmen stehen bei vielen Versicherern aufgrund des schwer einzuschätzenden Risikos auf der „roten Liste“. Selbstbehalts-Aggregate zur Haftpflichtversicherung in Kombination mit individualisierten Flottenvereinbarungen ermöglichen aber auch hier unverändert Angebot und Wettbewerb unter ausgesuchten Versicherern.

 

Spezialleistungen für Elektromobilität

Die Kfz-Versicherer haben inzwischen auf den immer größeren Bestand an E-Fahrzeugen in Deutschland reagiert und ihre Versicherungsbedingungen angepasst. Verschiedene speziell auf E-Fahrzeuge abgestimmte Versicherungsleistungen werden angeboten. Vom Versicherungsschutz für Ladekabel oder Ladegeräte über Induktionsladeplatten bis hin zur Neuwertentschädigung von Akkus haben wir viele Ergänzungen im Leistungsspektrum der Versicherungen verhandeln können. Auch bei den Fuhrparkversicherungen ist die Aufnahme von E-Fahrzeugen in die Flotte inzwischen kein Problem mehr.

 

Ausblick

Wie der Versicherungsmarkt und insbesondere die Flottenversicherer auf die dann hoffentlich überstandene Pandemie reagieren, wird sich erst im nächsten Jahr wirklich zeigen. Auch wenn die Schadenaufwendungen höchstwahrscheinlich wieder steigen, so wird der Wettbewerbsdruck unter den Versicherern bestehen bleiben.

Zusätzlich vereinbarte Selbstbehalts-Aggregate zur Kasko- und Kfz-Haftpflichtversicherung tragen dazu bei, den Prämien- beziehungsweise Schadenaufwand unserer Kunden maßgeblich zu optimieren.

Mittel- bis langfristig werden auch Themen wie das autonome Fahren und die weitere Optimierung der Fahrassistenzsysteme eine große Rolle spielen. Schon jetzt steht zu erwarten, dass durch den technischen Fortschritt die Anzahl der Unfälle immer weiter sinken wird. Infolgedessen werden sich trotz der weiter steigenden individuellen Reparaturkosten auch die Schadenaufwendungen insgesamt reduzieren. Die damit verbundene zukünftige Gestaltung der Tarife und die Kalkulation der Prämien wird die Versicherer vor große Herausforderungen stellen.

Wir als deas werden unseren Kunden auf diesem Weg mit unserer Expertise im Flottenversicherungsgeschäft zuverlässig als starker Partner zur Seite stehen.

 

Unsere Expertinnen und Experten stehen Ihnen bei Fragen zur Verfügung. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

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