Vorsorge
Studie: Vom Potenzial der betrieblichen Altersvorsorge profitieren
Vier von zehn Unternehmen haben erst in den vergangenen fünf Jahren betriebliche Altersversorgungssysteme eingeführt. Rund 90 Prozent bieten neuen Mitarbeitenden eine betriebliche Altersversorgung an oder planen dies in Zukunft. Das sind zwei wichtige Ergebnisse der Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC aus Frankfurt am Main. Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung als entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers.
Bandbreite an Optionen der Altersversorgung individuell für Zielgruppen
Unternehmen nutzen für die betriebliche Altersversorgung mehr als eine Form, auch „Durchführungsweg“ genannt: Jeweils mehr als 40 Prozent der Befragten nutzen bei den Plänen für Neueintritte eine Pensionskasse (47 Prozent), eine Direktversicherung (45 Prozent) oder erteilen eine Direktzusage (42 Prozent). Diese Bandbreite an Optionen ermöglicht es Unternehmen, die betriebliche Altersversorgung individuell auf verschiedene Zielgruppen zuzuschneiden. Zusätzlich orientiert sich bei sieben von zehn Unternehmen die Höhe der betrieblichen Altersversorgung für neue Pläne an der Höhe der geleisteten Beiträge. Des Weiteren können sich laut der Studie neun von zehn Unternehmen vorstellen, Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung an die Entwicklung von Kapitalmarktprodukten zu koppeln.
Kombination von unterschiedlichen Durchführungswegen möglich
Tatsächlich gehen 96 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass potenzielle Mitarbeitende die betriebliche Altersversorgung als ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl betrachten. 85 Prozent erklären, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrem Unternehmen insbesondere Wert auf eine lebenslange Rente legen. 84 Prozent halten eine hohe Risikoabsicherung für wichtig, wie zum Beispiel Invalidenleistungen oder Hinterbliebenenversorgung.
„Die Flexibilität bei der Gestaltung von Versorgungssystemen erlaubt den Unternehmen, individuelle Lösungen zu schaffen, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Mitarbeitenden-Gruppen gerecht werden. Je nach Gestaltung sind ausgewählte Durchführungswege besonders sinnvoll oder effizient. Regelmäßig kann die Kombination von unterschiedlichen Durchführungswegen die Ziele der Arbeitgeber am besten erreichen“, erklärt Gunnar Hasselmann, Experte für betriebliche Altersversorgung bei PwC Deutschland.
Während 70 Prozent der befragten Unternehmen eine Auszahlung ihrer betrieblichen Altersversorgung in Form einer monatlichen Rente anbieten, steigt die Anerkennung flexibler Auszahlungsmodelle. Etwa ein Drittel der Unternehmen bietet die Versorgungsleistung in festen Raten oder als Einmalkapital an. Zudem kombiniert rund jedes sechste Unternehmen verschiedene Auszahlungsformen, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden gerecht zu werden.
Vier wichtige Erkenntnisse der PwC-Studie

Quelle: PwC
Unternehmen setzen verstärkt auf externe Unterstützung
Gut zwei Drittel der Befragten erwartet, dass sie in Zukunft ähnlich viele oder sogar mehr Ressourcen für die Betreuung ihrer betrieblichen Altersversorgung einsetzen müssen – und das vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftemangel das Recruiting von Expertinnen und Experten für Altersversorgung erschwert. Somit ist zu erwarten, dass die Unternehmen verstärkt auf externe Unterstützung setzen müssen. Den größten Unterstützungsbedarf sehen die Unternehmen bei der Verwaltung und Auszahlung der Betriebsrenten, bei der Kommunikation mit den Versorgungsberechtigten und Beratung zu strategischen oder strukturellen Fragestellungen.
Gunnar Hasselmann: „Die zunehmende Komplexität der Rahmenbedingungen für betriebliche Altersversorgung erfordert sehr spezifisches Know-how. Regelmäßig ist die Komplexität inzwischen nur mit professioneller Unterstützung zu bewältigen – dies gilt sowohl für die Administration, Bewertung und Gestaltung von Plänen als auch zunehmend für die Kommunikation und das Accounting.“
Die betriebliche Altersversorgung kann das stetig sinkende Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung in der Regel nicht vollständig ausgleichen. Daher ist es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer empfehlenswert, zusätzlich selbst fürs Alter vorzusorgen. Hierbei spielt die Möglichkeit der sogenannten Entgeltumwandlung eine wichtige Rolle, bei der Teile des Bruttoentgelts für die betriebliche Altersversorgung eingesetzt werden. Obwohl die Mehrheit der Unternehmen die Entgeltumwandlung anbietet, nutzen weniger als 40 Prozent der Beschäftigten dieses Angebot.
Fazit
Die betriebliche Altersversorgung ist nicht nur ein wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung, sondern auch ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um Talente. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, flexibel auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen und gleichzeitig eine effiziente Verwaltung sicherzustellen. Dabei sollten sie auf die Unterstützung von externen Beratern wie die deas setzen, die durch ihre Zugehörigkeit zur Ecclesia Gruppe auch bei diesem herausfordernden Thema kompetent bei strategischen und strukturellen Fragestellungen beraten und unterstützen kann. Wenn Sie mehr über unsere Beratungskompetenz erfahren möchten, klicken Sie hier.