Kfz/Fuhrpark

Unter Strom

Alternative Antriebe bei Lkw erfordern alternative Versicherungslösungen

Noch sind auf deutschen Straßen weitgehend Diesel-Lkw unterwegs. Gerade einmal 32.210 elektrisch betriebene Lastwagen zählt die Statistik – bei insgesamt rund 3,2 Millionen in Deutschland zugelassenen Lastkraftwagen. Doch mittlerweile bieten verschiedene Hersteller elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge an, die bis zu 500 Kilometer Reichweite haben sollen, also tendenziell eher für Kurz- und Mittelstrecke geeignet sind.

Jüngst erst berichteten die Firmen IVECO und Nikola darüber, in Ulm eine gemeinsame Produktion von E-Lkw aufbauen zu wollen. Ab 2022 sollen die ersten Fahrzeuge serienreif vom Band rollen – zunächst für den US-Markt. Hersteller wie Mercedes-Benz, Scania oder Volvo haben eigene E-Fahrzeuge im Angebot. Auch Brennstoffzellen-Brummis sind in der Erprobung.

Alternative Antriebe bedingen aber auch alternative Versicherungskonzepte, weil die Risiken unterschiedlich sind. Die deas hat die Veränderungen dazu im Blick.

„Wir beobachten das Geschehen bei Lkw mit Alternativ-Antrieben sehr genau“, berichtet deas-Kfz-Spartenleiter Daniel Höckelmann. „Die Versicherer müssen und werden sich in diesem Segment bewegen. Wir werden hier vorangehen und für unsere Kunden gemeinsam mit den Versicherern Lösungen entwickeln.“

Denn beim Versicherungsschutz für elektrisch angetriebene Lkw kommen ähnliche Fragen auf, wie sie bei Pkw mit E-Antrieb bereits weitgehend beantwortet worden sind. Es geht um den Schutz für Schäden an den Akkus, der Ladeinfrastruktur oder – sofern der Elektromotor aus einer Wasserstoffbrennzelle mit Energie gespeist werden soll – auch um die Frage, wie solche Mischformen adäquat zu versichern sind. Dafür müssen die Bedingungen geschaffen werden. Außerdem müssen die Neupreisgrenzen für die Kaskoversicherung angepasst werden, die Elektro-Lkw sind (noch) deutlich teurer als ihre dieselnden Kollegen.

Das Bundesverkehrsministerium hat beim Nutzfahrzeuggipfel im Jahr 2020 bereits ein Förderprogramm für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben vorgestellt, das mittlerweile auch in Richtlinien gegossen worden ist. „Der Ausgang der Bundestagswahl könnte in dieses Thema noch zusätzliche Bewegung bringen“, mutmaßt Daniel Höckelmann.

In Bewegung ist vor allem der Kfz-Versicherungsmarkt. Momentan beobachten Daniel Höckelmann und seine Kolleginnen beziehungsweise Kollegen eine Phase der Marktentspannung, in der sich Spielräume für die Kunden eröffnen. Durch weniger Verkehr infolge von COVID-19 haben sich die Schaden-Kosten-Quoten insgesamt verbessert, und die Versicherer zeigen „Hunger auf Neugeschäft“, sagt Daniel Höckelmann.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten auf dem Kfz-Versicherungsmarkt wissen möchten, sprechen Sie uns gern an. 

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